Dienstag, 22. Juli 2014
Erfroren.
Es war kalt und dunkel. Meine Augen gewöhnten sich nur schwer an die Dunkelheit, mein Atem ging schwer. Ohana saß zusammen gekauert in einer Ecke des leeren Zimmers, eine nackte Glühbirne spendete etwas Licht und warf Schatten auf den dunklen Holzboden. Draußen tobte ein Sturm, die Dielen knarzten. Ich konnte sie nicht berühren, ihre Tränen nicht trocknen. Ich saß verkrampft auf der Fensterbank, meine Ohren waren schon ganz taub. " Du bist blass. ", murmelte sie, bekam aber keine Antwort. Gestern hatte sie noch randaliert, mich angeschrien, ich solle doch bitte was sagen. Aber mein Kopf war leer, ich bekam keine sinnvollen Sätze zustande, ich schwieg.

Das Licht flackerte, als sie aufstand, tiefe Ringe zierten ihr Gesicht. " Ich gehe. ", eine Tür öffnete sich und schloss sich wieder. Stille. Mein Herz raste schmerzhaft in meiner Brust, auch diese Nacht wuerde ich wieder alleine verbringen. In diesem kalten, dunklen Zimmer, die nackte Glühbirne, über mir. Das kaputte Fenster, das Toben des Windes. Ich war erfroren. Von Sonne war weit und breit nichts zu sehen.

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